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Hier sollen sich Kurzdorfer treffen

Beitrag Thurgauer Zeitung vom 8. Dezember 2015.

Eine Gruppe von Seniorinnen und Senioren im angeregten Gespräch: So könnte es in Zukunft im «Kurz-Dorf-Träff» aussehen. (Bild: Fotolia)

FRAUENFELD. In einem Monat öffnet der «Kurz-Dorf-Träff». Dann wird aus dem Eisenwerksaal jeden Mittwoch ein Quartiertreffpunkt. Auch eine Kurzdorfer Nachbarschaftshilfe steht in den Startlöchern. Für beide Angebote werden noch Helfer gesucht.

MATHIAS FREI

Sich mit anderen unterhalten, Zeitungen lesen, Kaffee trinken, Kuchen essen, einen Jass klopfen oder ganz einfach in Gesellschaft anderer sein: Das alles stellt sich Sonja Winkler für den «Kurz-Dorf-Träff» vor. Winkler gehört der Betriebsgruppe dieses neuen Quartiertreffpunkts an, der am Mittwoch, 6. Januar, erstmals öffnet. Das Angebot ist aus dem städtischen Projekt «Älter werden im Quartier» (AWIQ) hervorgegangen. Der Treff zielt deshalb nicht nur, aber vor allem auf Seniorinnen und Senioren aus dem Quartier ab. «Der Treff soll generationenübergreifend sein. Es ist einfach wichtig, dass es einen Ort der Vernetzung und des sozialen Kontaktes gibt, wo man sein kann, ohne konsumieren zu müssen», sagt Betriebsgruppen-Mitglied Sonja Winkler.

Ein Mittagstisch pro Monat
In Zukunft öffnet der «Kurz-Dorf-Träff» jeden Mittwochnachmittag von 14 bis 17 Uhr. Den Besuchern stehen ein kleines Getränkeangebot, unter anderem auch Kaffee, sowie eine Auswahl an Kuchen und Süssem zur Verfügung. Zudem liegen Zeitungen auf. Ab Februar gibt es zusätzlich einen Mittagstisch am ersten Mittwoch im Monat. Getränke und Mittagessen sollen günstiger sein als in einem Restaurant. Das heisst: Einen Zmittag gibt es für 15 Franken, einen Kaffee Crème für zwei Franken. Das Essen – auf Voranmeldung – stammt aus der Eisenbeiz-Küche. Zudem werden Helferinnen und Helfer die Treff-Gäste bedienen, wie in einem Restaurant.

Gäste sind das eine. «Wir sind uns bewusst, dass es Zeit braucht, bis der Treff läuft», sagt Winkler. Helfer sind das andere. Derzeit besteht die Arbeitsgruppe «Begegnungsort» aus zehn Personen. Helferinnen und Helfer für den Mittagstisch oder um Kuchen zu backen, sind gesucht.

Nachmittage mit Programm
Für die Zukunft kann sich Sonja Winkler auch vorstellen, dass der «Kurz-Dorf-Träff» an einzelnen Nachmittagen ein Programm hat. «Es gibt sicher ältere Menschen, die spezielle Fähigkeiten haben und diese weitergeben. Ideen sollen grundsätzlich von den Besuchern selber kommen.» Das könnten kleine Referate sein, handwerkliche Kurse oder auch Häkel- und Strick-Nachmittage. Oder es gibt einen Spielnachmittag mit verschiedenen Brettspielen und daneben ein Jassturnier. Dank der Saalgrösse sei vieles möglich.

Ab 1. April schnelle Hilfe
Ein Angebot, das ebenfalls im Rahmen von AWIQ entstand, ist die Kurzdorfer Nachbarschaftshilfe. Nach Plan soll sie am 1. April anlaufen. Mit der Pro Senectute oder der Spitex gibt es schon professionelle Anbieter in diesem Bereich. Die neue Nachbarschaftshilfe will diese Organisationen nicht konkurrenzieren, sondern deren Angebot ergänzen. «Bei uns gibt es unkomplizierte Hilfe bei alltäglichen Problemen», erklärt Annemarie Tuchschmid. Sie ist Mitglied der entsprechenden Arbeitsgruppe. Das kann ein Einkauf sein, das Entsorgen von Karton, die Aufsicht von Kindern für einen Nachmittag oder das Leeren des Briefkastens. Diese kleinen Hilfen kosten nichts. Deshalb sei auch nicht gedacht, dass Personen langfristig und regelmässig dieselbe Hilfestellung beziehen, sagt Annemarie Tuchschmid. «Für regelmässige Haushaltshilfe leiten wir gerne an Spitex, Pro Senectute oder andere Anbieter weiter.»

Es wird eine Telefonnummer geben, auf der man sich melden kann. Geplant sind fixe Telefonzeiten. Ansonsten spricht man auf den Anrufbeantworter und erhält zeitnah einen Rückruf von einem Vermittler. Büroräumlichkeiten sind momentan nicht vorgesehen. Vier bis fünf Vermittler nehmen abwechselnd die Anrufe entgegen und leiten sie an geeignete Helfer weiter. Dazu müssen sie auf eine Liste mit möglichen Helfern oder Helferinnen zurückgreifen können. «Wer sich als Nachbarschaftshelfer bei uns meldet, ist bereit, eine gewisse Zeit anderen Menschen in seiner Nachbarschaft zur Verfügung zu stellen und darf selber bestimmen, welche Arbeiten er übernehmen will, ist aber nicht verpflichtet, jede Anfrage auch anzunehmen», sagt Tuchschmid. Nun hofft sie, dass sich bis April die Helferlisten füllen – und dass es auch Kurzdorfer gibt, welche das Angebot nutzen.

«Kurz-Dorf-Träff»:
Helfer melden sich bei Sonja Winkler
kurzdorftraeffNULL@awiq.ch
oder 079 675 45 81

Nachbarschaftshilfe:
Helfer melden sich bei Annemarie Tuchschmid
an.tuchschmidNULL@bluewin.ch
oder 052 720 54 28

Quelle: Thurgauer Zeitung, 8.12.2015