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Interview mit Roland Marti – Präsident Quartierverein Kurzdorf

Beitrag Frauenfelder Woche vom 31. März 2015

Vor 106 Jahren wurde der Verein Kurzdorf gegründet. Damals hiess er noch Verschönerungs- und Quartierverein. Kein Wunder, schenkte der Verein den Kurzdörflern zum 100. Geburtstag einen Kulturweg. In diesem Jahr gibt es gute Gelegenheiten, diesen «prähistorischen» Weg kennenzulernen, denn das Frauenfelder Tourismusbüro bietet Führungen an.

Das grosse Interesse an der Arbeit des Quartiervereins freut den Präsidenten, Roland Marti und er betont das gute Zusammenspiel im Vorstand. Die Interessen der rund 750 Mitglieder wollen vertreten werden: Der Verein fördert das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Quartier und setzt sich für sichere Schulwege, wie auch gute Busverbindungen ein. Ein attraktives Jahresprogramm runden schöne, gesellige Anlässe ab.

Für alle Generationen
Das Kurzdorf mit zentraler Lage zur Frauenfelder City und dem Naherholungsgebiet schätzen die Einwohner des Kurzdorfes. «Rund 15 Prozent der Einwohner sind älter als 66 Jahre», sagt Roland Marti. Doch gerade für die jüngere Generation, für Familien mit Kindern bedeute das Wohnen hier eine hohe Lebensqualität. Die Schulen in unmittelbarer Nähe, das Kulturzentrum Eisenwerk und ein engagiertes Gewerbe zeichnen das Quartier weiter aus.

Parkplätze sollen bewirtschaftet werden
«Die Parkplatzsituation in unserem Quartier beschäftigt uns nach wie vor», sagt Roland Marti. Wenn die Plätze hinter dem Bahnhof einer Überbauung weichen müssen, wird sich die Lage noch verschärfen. Der noch vorhandene Parkraum soll deshalb bewirtschaftet werden (gemäss einer Medienmitteilung vom 13. März «Pilotversuch für Parkierung im Kurzdorf»).

Wohnen und sich treffen
Der Quartierverein Kurzdorf ist ein gutes Bindeglied zwischen den Behörden und der Bevölkerung. Das Projekt «AWIQ – Älter werden im Quartier» hat der Stadtrat in Auftrag gegeben. Es hat zum Ziel, älteren Menschen selbständiges Leben im Quartier so lange wie sinnvoll zu ermöglichen. Für die fachliche Leitung des Projekts wurde die Fachhochschule St. Gallen beauftragt. Das Alterskonzept sieht vor, den Quartierbewohnern Infrastrukturen zu bieten, damit sie sich bis ins hohe Alter im Quartier wohl fühlen können.
Im Sommer 2014 wurden die Bedürfnisse erhoben und anschliessend Konzepte zur Realisierung entwickelt. Demnächst sollen diese umgesetzt werden. Dazu zählen ein Quartiertreff, eine freiwillige Nachbarschaftshilfe und eine Genossenschaft, die bezahlbare, altersgerechte Wohnungen realisiert. Roland Marti setzt sich zum Beispiel für den barrierefreien Raum ein.

Weitere Informationen unter www.quartierverein-kurzdorf.ch

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati

Quelle: Frauenfelder Woche, 31.3.2015