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Konkretisierungsphase der Projektidee

AWIQ: Arbeitsgruppen nehmen Fahrt auf

Nach erfolgreicher Beendigung der ersten Phase des Projekts „Älter werden im Quartier“, kurz AWIQ, und der Schlusssitzung der Vorbereitungsgruppe im September sind jetzt fünf Arbeitsgruppen am Zug. Ihre Aufgabe ab Oktober 2014 ist es, die zusammengetragenen Wünsche und Vorstellungen zu konkreten Projektideen zu verarbeiten. Das Engagement ist gross, schnell zeigen sich Resultate.

Die Arbeitsgruppen befassen sich mit den Themen „Verkehr“, „Unterstützung im Quartier“, „Begegnung und Austausch“, „Wohnen“ und „Angebote“. Alle Sitzungen werden von Sonya Kuchen vom Institut für Soziale Arbeit der Fachhochschule St. Gallen begleitet.
Beim „Verkehr“ – mit den Stichwörtern „Dienstleistungen und Lebensraum als erweiterte Unterthemen – prüft die entsprechende Arbeitsgruppe fünf aus den Erhebungen entstandene Projektideen und empfiehlt drei davon mit konkreten Zielformulierungen zur weiteren Bearbeitung.

Eine betrifft die Situation für Menschen mit eingeschränkter Mobilität beim Ein- und Ausstieg in ÖV-Busse. Bis Ende März 2016 soll eine Situations- und Bedarfsanalyse bei den Bushaltestellen im Kurzdorf zuhanden des Tiefbauamts erstellt werden. Zweitens sollen die Quartierstrassen mit der Einrichtung von zusätzlichen Tempo-30-Zonen sicherer werden. Welche Strassen für mögliche Temporeduktionen in Frage kommen, soll bis Ende März 2016 - unterstützt vom Tiefbauamt - ein mit der Bevölkerung erarbeitetes Konzept zeigen. Drittens soll beispielsweise bei Banken, der Post oder den SBB bis im März 2016 darauf hingewirkt werden, dass Personenschalter erhalten bleiben und älteren Menschen bei der Bedienung von Automaten Support geleistet wird.
Die Arbeitsgruppe „Unterstützung und Kommunikation“ befasst sich mit zehn Projektideen aus der Erhebung vor Ort. Nach der Prüfung bleiben die beiden Projektideen „Nachbarschaftshilfe“ und „Tauschbörse“. Bis Ende März 2016 soll im Kurzdorf eine Nachbarschaftshilfe in Form eines Freiwilligen-Pools etabliert werden. So könnte kurzfristig und unkompliziert niederschwellige Unterstützung abgerufen werden, etwa für das Leeren des Briefkastens oder für Einkäufe. Zweite Projektidee ist eine kostenlose Tauschbörse, auf der Personen Fähigkeiten für andere anbieten – beispielsweise Steuererklärungen - und im Gegenzug nachfragen können, etwa PC-Kenntnisse.

Von sechs Ideen rund um soziale Anliegen konkretisierte die Arbeitsgruppe „Begegnung und Austausch“ eine, die mehrere Anliegen zusammenfasst: Ende März 2016 soll im Kurzdorf ein von Freiwilligen betriebener, ein- bis zweimal wöchentlich offener und barrierefreier Quartiertreff mit Mittagstisch und Café als Nonprofit-Betrieb eröffnen. Vorgesehen sind verschiedene Aktivitäten wie Spielnachmittage, Kultur oder Fachkurse. Es sollen Anschlussmöglichkeiten an bestehende Organisationen und eine Zusammenarbeit mit der Alzheimervereinigung Thurgau geprüft werden.

Die Arbeitsgruppe „Wohnen“ fokussiert sich bei der Diskussion von sechs Projektideen relativ rasch auf günstige altersgerechte sowie generationenübergreifende Wohnformen. Für diese Zwecke soll bis Ende März 2016 entweder mit einer bestehenden Genossenschaft kooperiert oder eine neue gegründet werden sowie ein geeignetes Grundstück oder eine Liegenschaft gefunden sein.  

Was sind im Kurzdorf überhaupt für Angebote für ältere Menschen vorhanden? Die Arbeitsgruppe „Angebote“ nimmt zur Kenntnis, dass hier schlicht die Übersicht fehlt und einigt sich darum auf eine fundierte Analyse der Ist-Situation bis Ende Mai 2015. Diese soll sämtliche Angebote für Quartierbewohner ab 50 Jahren erheben. Daraus folgt eine Ableitung von Massnahmen; eine bis zwei der definierten Massnahmen sollen bis Ende März 2016 umgesetzt sein.